Es führt ein Weg ins Nirgendwo
Samstag, 26. Februar 2005
Warten auf Godot
"Bleiben Sie dieses Wochenende zu Hause und schonen Sie Ihr Bein." Die Worte meines Docs taten Wirkung. Da ich einer bin, der wohl nie aus dem Trotzalter herauskommt, sah sich durch diese Worte zu neuen Heldentaten animiert. Naja, das mit den Heldentaten ist so eine Sache. Mein malades Bein verhindert tatsächlich größere Taten. Ich beschloss also den Abend sitzend Taten zu tätigen - sitzend und leidend. Was bietet sich mehr an als an so einem Abend "Warten auf Godot" anzuschauen?


Das Studiotheater ist ein Hinterhoftheater. Es ist ziemlich klein. Die Stühle nah aufeinander. Hier hat man ungewollt ziemlich viel menschliche Nähe um sich, die einen wärmt, wodurch die harten Holzstühle fast erträglich werden. Ich bin gerne da. Ich sitze meist in der zweiten Reihe rechts außen. Dort kann man bequem seine Füße auf die Bühne legen. Das ist nicht nur bequem wenn man ein krankes Bein hat, sondern auch wenn man etwas größer gewachsen ist, ein nicht zu missen wollender Komfort. Wichtiger ist jedoch noch die Nähe zur Bühne. Man sitzt quasi mitten im Geschehen, man kann den Schauspielern in die Augen schauen, man könnte sie sogar berühren, wenn man wollte oder sich traute.

Wichtiger als das ganze Drumherum sind jedoch die Schauspieler. So grandiose Leute hat nicht mal das Staatstheater zu bieten. Die sind einfach nur der Hammer. Ein derart langweiliges Stück wie Godot, indem rein gar nichts passiert, aber auch gar nichts passiert, wird durch die schauspielerische Glanzleistung gespickt mit akrobatischen Einlagen zum kurzweiligen, unterhaltsamen Abend. Ich habe gelegentlich sogar mein schmerzendes Bein vergessen. Die gewollte Wirkung des Theaterbesuches schlug bei genauerer Betrachtung also fehl. Was soll's.

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Man kann in Stuttgart einfach zu keiner Kulturveranstaltung gehen, ohne dass man auf Mitglieder der Kulturgemeinschaft trifft. Es scheint, als ob jeder über 60 in Stuttgart ein Abo hat, welches er mutmaßlich von seinen Enkeln geschenkt bekommen hat. Als ich gestern zum Theater ging humpelte, überholte ich einige Damen, bei denen kein Zweifel bestand, dass sie der Kulturgemeinschaft angehörten. Sie rezitierten lautstark Schiller. Ich frage mich, ob ich in 30 Jahren ebenfalls in Überbleibseln von totem Fellvieh gehüllt durch die Stadt lustwandeln und dabei Schiller rezitieren werde, um dann, später am abend, dem einzigen Highlight, was mein Leben noch bietet, nämlich einem Theaterbesuch, beizuwohnen. Es ist irgendwie eine erschreckende Vorstellung.

Ich muss mir bis dahin aber noch den Intellektuellen-Sprech aneignen. Wenn jemand auf der Bühne ausgepeitscht wird, dann heißt es: "Die Darstellung des Stücks ist sehr impulsiv." Das habe ich gestern gelernt. Ob ich jemals es schaffen werde, mich so gewählt auszudrücken? Ich weiß es nicht. Ich habe ja auch noch etwas Zeit bis ich ins Kulturgemeinschaftsaboalter komme.

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Ihr kaputtes Bein gefällt mir, Sie schreiben wunderbar mit so einem kaputten Bein.

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Sie scherzen. Der Text ist voller Fehler. Aber wenn es Ihnen gefällt, dann geh ich jetzt ein bisschen spazieren. Dann bleibt mein Bein noch ein wenig länger kaputt.

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Der Text ist wunderschön, einer Ihrer schönsten überhaupt, könnten Sie mich nur lächeln sehen......

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In meinem Kopf kann ich Sie schon lächeln sehen. Ich glaube Ihnen das Lächeln also. Lächeln Sie weiter, es steht Ihnen gut.

Ich gehe jetzt trotzdem spazieren. Ich halt es in meiner Bude nicht mehr aus.

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Ich auch nicht, aber ich gehe nur zur Tanke, Vorräte für den Samstagabend anlegen. Gehen Sie langsam, auch wenn Ihr Bein Ihnen gut steht.

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Mir ist eingefallen, dass es vielleicht eher an den Rheumatabletten liegt, warum Sie mein Geschreibsel gut finden. Mein Arzt sagte, ich solle vorsichtig mit dem dosieren sein und keinesfalls Autofahren nach Einnahme.

Wie dem auch sei, ich wende mich jetzt einer Tätigkeitkeit zu, die ich bestimmt noch schlechter kann als schreiben: Dem Bügeln. Dabei hilft weder ein krankes Bein noch Rheumatabletten, dass ich es besser kann.

Ach ja, Frau Eva, ich hörte, sie haben die Tanke leergekauft. Einen Baccardi könnte ich jetzt auch gebrauchen. Oder ich werf' mir noch ein Rheumatablettchen ein...

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Wollen wir nicht tauschen? Dann spare ich mir morgen das Kotzen.

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Bedenken Sie bitte: Meine Rheumatabletten gibt's nur, wenn sie mir auch mein kaputtes Bein abnehmen. Da ist Kotzen vielleicht die bessere Alternative.

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Dann gibt es auch keinen Baccardi..... ;o)

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Ich hab mich schon damit abgefunden. Jedem halt das, was er verdient.

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Oder was er am nötigsten hat......?

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Aber was man am nötigsten braucht, bekommt man doch eh nie. Dachte ich zumindest...

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Stimmt auch wieder, das war dumm von mir.

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Dumm klingt ziemlich hart.

Dumm ist nur, wer niemals etwas Dummes sagt.

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Dann bin ich ziemlich schlau.... *lach*

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Letzte Aktualisierung: 2005.03.19, 15:26
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